
Wernigerode im Harz steht nach einem Vorfall Anfang September im Fokus der Aufmerksamkeit. Ein Linienbusfahrer verursachte einen Verkehrsunfall, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde. Die Polizei stellte jedoch fest, dass der 41-Jährige unter Drogeneinfluss stand – ein Umstand, der weitreichende Konsequenzen für ihn, den Nahverkehr und die Sicherheit im Harz haben dürfte.
Der Unfall im Detail
Am Nachmittag des 4. September 2025 kam es im Stadtgebiet Wernigerode im Harz zu einem Vorfall, der in den folgenden Tagen für viel Diskussion sorgte. Gegen 14:08 Uhr fuhr ein Linienbus der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) von der Haltestelle in der Fußgängerzone Ringstraße in den Kreuzungsbereich Gustav-Petri-Straße. Dabei übersah der Fahrer offenbar die Vorfahrt eines Mazda, der von einer 30-jährigen Frau gesteuert wurde. Es kam zum Zusammenstoß. Während der Sachschaden auf etwa 2.500 Euro geschätzt wurde, blieben glücklicherweise alle Beteiligten unverletzt.
Die Polizei stellte jedoch schnell fest, dass der 41-jährige Busfahrer auffälliges Verhalten zeigte. Ein durchgeführter Drogentest ergab Hinweise auf den Konsum von Cannabis und Methamphetaminen. Der Führerschein des Mannes wurde daraufhin umgehend einbehalten. Ein Ermittlungsverfahren ist eingeleitet worden. Schon bei einem vermeintlich „kleinen“ Unfall wie diesem können für den Fahrer also „heftige Konsequenzen“ folgen – wie es die regionale Presse treffend formulierte.
Reaktionen in der Region Harz
Im Harz spielt der öffentliche Personennahverkehr eine große Rolle. Gerade in ländlichen Gebieten wie Wernigerode, Quedlinburg oder Blankenburg sind die Menschen auf Busse angewiesen. Entsprechend groß war die Resonanz in der Bevölkerung. Viele Bürgerinnen und Bürger äußerten ihr Unverständnis, dass ein Fahrer im Linienverkehr überhaupt unter Drogeneinfluss hinter dem Steuer sitzen konnte. Die Harzer Verkehrsbetriebe meldeten am Tag des Vorfalls mehrere Fahrtausfälle „aus betrieblichen Gründen“. Ob diese unmittelbar mit dem Unfall zusammenhingen, wurde nicht bestätigt, doch die zeitliche Nähe lässt einen Zusammenhang vermuten.
„High fährt nicht. High lässt fahren.“ – mit diesem eindringlichen Motto warnt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat regelmäßig vor den Folgen von Drogen am Steuer.
Drogen und Straßenverkehr: Zahlen und Fakten
Der Fall aus dem Harz ist kein Einzelfall. Bundesweit wurden im Jahr 2023 mehr als 3.000 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss mit Personenschaden registriert. Dabei kamen 48 Menschen ums Leben, über 4.000 wurden verletzt, darunter knapp 1.000 schwer. Cannabis gilt in diesen Statistiken als die am häufigsten nachgewiesene Droge, doch auch Substanzen wie Kokain oder Methamphetamine spielen eine Rolle. Besonders erschreckend: Seit 1990 hat sich die Zahl der Unfälle unter Einfluss von Drogen oder Medikamenten etwa versiebenfacht. Diese Entwicklung zeigt, dass das Problem wächst und nicht unterschätzt werden darf – auch im Harz.
Die rechtliche Seite
Rechtlich ist die Lage klar. Fahren unter Drogeneinfluss ist eine Straftat. Schon kleinste Mengen im Blut können ausreichen, um den Straftatbestand zu erfüllen. Die möglichen Strafen reichen von hohen Geldstrafen bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe. Für Berufskraftfahrer, die im Linienverkehr tätig sind, gelten zusätzlich verschärfte Regeln. Nach §24c StVG gilt für sie ein absolutes Alkoholverbot von 0,0 Promille, und auch bei Drogen gibt es keine Toleranz. Wer mit positivem Drogentest erwischt wird, muss nicht nur mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen, sondern verliert in der Regel auch den Arbeitsplatz.
Die Rolle der Fahrerlaubnisbehörden
Ein zentrales Thema im Zusammenhang mit Drogen am Steuer ist die sogenannte MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung). Bereits bei einmaligem Drogennachweis ordnen Fahrerlaubnisbehörden häufig eine MPU an – unabhängig davon, ob es zu einem Unfall gekommen ist oder nicht. Vor allem bei harten Drogen wird kein Unterschied gemacht, auch wenn es sich vermeintlich nur um einmaligen Konsum handelt. Betroffene müssen mit hohen Kosten und einem langen Verfahren rechnen. Die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis ist in solchen Fällen alles andere als sicher.
Frage: Wann droht bei Drogen im Straßenverkehr eine MPU?
Die Antwort lautet: sehr schnell. Schon der Verdacht auf Drogenkonsum reicht manchmal, um ein ärztliches Gutachten oder eine MPU anzuordnen. Bei Fahrern im Harz, die im Nahverkehr arbeiten, bedeutet das praktisch das Ende der beruflichen Laufbahn, wenn ein Drogennachweis vorliegt.
Diskussion in sozialen Medien und Foren
Ein Blick in soziale Netzwerke und Foren zeigt, dass der Vorfall in Wernigerode im Harz auch überregional diskutiert wurde. In Busfahrer-Communities berichten Kollegen von Null-Toleranz-Regeln in vielen Betrieben. In den USA und Großbritannien sind beispielsweise Zufallskontrollen („random tests“) üblich, und nach jedem Unfall oder beinahe-Unfall wird ein Drogentest angeordnet. In Deutschland sind solche umfassenden Kontrollen bisher weniger verbreitet. Nutzer in deutschen Foren betonen, dass selbst einmaliger Konsum von Cannabis Tage oder Wochen später noch nachweisbar ist – ein Risiko, das Berufskraftfahrer auf keinen Fall eingehen sollten.
Frage: Gilt für Busfahrer bei Drogennachweis Nulltoleranz?
Ja, es gibt keinerlei Toleranz. Schon kleinste Mengen führen zu Konsequenzen. Für Fahrer im Linienverkehr ist das Risiko, erwischt zu werden, gleichbedeutend mit dem sofortigen Ende der Karriere im Fahrdienst.
Bußgelder und Strafen
Die Konsequenzen für Drogen am Steuer sind auch finanziell gravierend. Ein Erstverstoß wird in Deutschland mit 500 Euro Bußgeld, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot geahndet. Bei Wiederholungstätern steigen die Strafen schnell an – bis zu 1.500 Euro und mehrere Monate Fahrverbot sind möglich. Hinzu kommen mögliche Geld- oder Freiheitsstrafen, wenn es zu Gefährdungen oder Unfällen kommt. Im Harz sorgt diese Tatsache für zusätzliche Sorgen, da hier viele Menschen täglich mit dem Bus unterwegs sind – Schüler, Pendler und Touristen gleichermaßen.
Frage: Mit welchen Bußgeldern muss man bei Drogen am Steuer rechnen?
Die Staffelung ist klar: 500 Euro beim ersten Mal, 1.000 Euro beim zweiten Mal, 1.500 Euro beim dritten Mal. Hinzu kommen Punkte und Fahrverbote, die sich ebenfalls steigern. Im Falle eines Unfalls können die Strafen deutlich höher ausfallen.
Auswirkungen auf Versicherungen
Neben strafrechtlichen Folgen drohen bei einem Unfall auch finanzielle Probleme mit der Versicherung. Wenn ein Fahrer unter Drogeneinfluss einen Schaden verursacht, kann die Versicherung Leistungen verweigern oder Regressforderungen stellen. Das bedeutet, dass der Fahrer auf den Kosten sitzen bleiben kann. Gerade im Linienverkehr mit großen Fahrzeugen und vielen möglichen Schäden ist das Risiko enorm.
Frage: Welche Folgen hat ein Busunfall bei Drogeneinfluss?
Die Folgen sind vielfältig: strafrechtlich (Verfahren, Führerscheinentzug, Strafen), arbeitsrechtlich (Jobverlust) und finanziell (Versicherungsprobleme). Für die Betroffenen bedeutet dies meist einen vollständigen Einschnitt ins berufliche und private Leben.
Langfristige Entwicklungen
Ein Blick auf die Unfallstatistiken der letzten Jahrzehnte zeigt, dass das Problem wächst. Seit 1990 haben sich Unfälle unter Drogeneinfluss vervielfacht. Neben illegalen Substanzen spielen auch Medikamente eine zunehmende Rolle. Im Harz, wo viele Menschen auf den Bus angewiesen sind, wird diese Entwicklung mit Sorge betrachtet. Verkehrssicherheitsexperten fordern strengere Kontrollen und präventive Maßnahmen, um die Zahl der Vorfälle zu reduzieren.
Stimmen aus der Region Harz
Viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Harz äußerten nach dem Vorfall in Wernigerode ihr Unverständnis. „Dass ein Fahrer, der täglich Kinder und ältere Menschen transportiert, unter Drogen am Steuer sitzt, ist ein Skandal“, sagte eine Anwohnerin. Ein Fahrgast kommentierte in sozialen Netzwerken: „Ich vertraue darauf, dass Busfahrer verantwortungsbewusst handeln. So ein Vorfall erschüttert dieses Vertrauen.“ Diese Stimmen zeigen, dass es hier nicht nur um eine rechtliche Frage geht, sondern auch um Vertrauen und Sicherheit im Alltag.
Schlussbetrachtung
Der Unfall in Wernigerode im Harz hat auf dramatische Weise deutlich gemacht, wie gefährlich und folgenreich Drogen am Steuer sind. Auch wenn niemand verletzt wurde, zeigt der Vorfall, welche Risiken bestehen – für die Fahrgäste, andere Verkehrsteilnehmer und den Fahrer selbst. Die Zahlen belegen, dass das Problem bundesweit wächst. Der Harz ist hiervon nicht ausgenommen. Während die rechtlichen Konsequenzen eindeutig geregelt sind, bleibt die gesellschaftliche Aufgabe bestehen, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen. Strengere Kontrollen, bessere Prävention und klare Botschaften an das Fahrpersonal sind notwendig, um das Vertrauen der Menschen in den Nahverkehr im Harz zu erhalten. Denn gerade in dieser Region ist der öffentliche Busverkehr mehr als nur ein Transportmittel – er ist ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens.







