Wernigerode

Tiffany-Award für Wirtschaftsförderung: Hochschule Harz-Team wird für digitale Innovationen ausgezeichnet

Wernigerode/Zwickau – Zwei Experten vom Wirtschaftsförderungslabor der Hochschule Harz sind mit dem renommierten Tiffany-Award ausgezeichnet worden. Im Zentrum der Ehrung stehen wegweisende Beiträge zur Digitalisierung und Modernisierung kommunaler Wirtschaftsförderung. Die Verleihung wird im Rahmen des Forums Deutscher Wirtschaftsförderer im November 2025 stattfinden.

Impulse aus dem Harz: Ein Labor mit bundesweiter Strahlkraft

Seit 2012 leistet das Wirtschaftsförderungslabor (WiföLAB) der Hochschule Harz kontinuierlich Pionierarbeit in der Professionalisierung und Modernisierung kommunaler Wirtschaftsförderung. Das interdisziplinäre Team aus Wissenschaft und Praxis entwickelt Konzepte, Tools und Fortbildungsformate, die bundesweit Anwendung finden. Die Auszeichnung mit dem Tiffany-Award würdigt vor allem aktuelle Impulse im Bereich der digitalen Transformation und des Bürokratieabbaus.

„Die Wirtschaftsförderung steht an einem Wendepunkt – Digitalisierung, Fachkräftemangel und neue Erwartungshaltungen von Unternehmen verlangen nach flexiblen, strategisch denkenden Akteuren“, heißt es aus dem Umfeld des WiföLAB. Genau an dieser Stelle setzt die Arbeit des Labors an – und wird nun auch offiziell anerkannt.

Was ist der Tiffany-Award?

Der Tiffany-Award wird an Personen oder Teams vergeben, die durch besondere Leistungen in der Verwaltungstransformation auffallen. Im Fall der Hochschule Harz wurde damit die konsequente Umsetzung digitaler Strategien in der Wirtschaftsförderung honoriert. Dazu zählen unter anderem die Integration Künstlicher Intelligenz in Förderprozesse, innovative Formen der Bürgerbeteiligung und datengetriebene Entscheidungsmodelle.

Die Jury hob insbesondere die Bemühungen zur Verschlankung bürokratischer Abläufe hervor. „Wirtschaftsförderung darf nicht länger passiv auf Anträge warten – sie muss als aktive Gestalterin des Wirtschaftsstandorts auftreten“, so ein Jurymitglied laut Veranstalter.

Innovative Wirtschaftsförderungen 2025 – ein Preis mit Substanz

Parallel zum Tiffany-Award initiierte das WiföLAB gemeinsam mit dem Forum deutscher Wirtschaftsförderer den Preis „Innovative Wirtschaftsförderungen 2025“. Der Wettbewerb verfolgt ein konkretes Ziel: Gute Beispiele in der internen Organisation kommunaler Wirtschaftsförderung sichtbar machen und bundesweit teilen.

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Worum geht es bei dem Preis konkret?

Die Auszeichnung würdigt Projekte, die sich mit der Neustrukturierung von Arbeitsprozessen, Personalentwicklung, digitalen Tools oder kundenorientierten Dienstleistungen befassen. Anders als viele Innovationspreise liegt der Fokus dabei nicht auf Marketing oder Events, sondern auf der Effizienz der Verwaltungsorganisation.

Beispielhafte Bewertungskriterien:

  • Einführung digitaler Services für Unternehmen
  • Moderne Führungskonzepte in Wirtschaftsförderungen
  • Erfolgreiche Weiterbildung und Qualifikation des Personals
  • Strategische Neuausrichtung von Förderzielen

Der Einreichungszeitraum für Bewerbungen war vom 12. Mai bis 23. Juni 2025 angesetzt. Die Preisverleihung ist für November 2025 in Frankfurt am Main geplant. Die Jury setzt sich aus Vertreter:innen kommunaler Spitzenverbände, wissenschaftlichen Einrichtungen und Praktiker:innen der Wirtschaftsförderung zusammen.

Wer steckt hinter dem Erfolg?

Die prämierten Expert:innen des WiföLAB bleiben bislang namentlich ungenannt. Bekannt ist jedoch, dass das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Stember sowie dem erfahrenen Soziologen und Verwaltungspraktiker Matthias Vogelgesang arbeitet. Beide gelten als treibende Kräfte hinter der Strategie des WiföLAB, die Wirtschaftsförderung nicht nur zu digitalisieren, sondern auch strategisch zu modernisieren.

In der Forschungsarbeit des Labors spiegelt sich ein klares Leitbild wider: Praxisnähe, Interdisziplinarität und Transferorientierung. Dies zeigt sich u. a. in den Podcast-Formaten des Labors, aber auch in Weiterbildungsmodulen und Beratungsangeboten für Kommunen.

Wie sieht moderne Wirtschaftsförderung heute aus?

Eine der häufigen Fragen von Kommunen lautet: „Welche Ziele verfolgt der Award ‚Innovative Wirtschaftsförderungen 2025‘?“ Die Antwort ist eindeutig: Es geht um strukturelle Veränderungen, nicht um oberflächliche Innovationsprojekte. Das Ziel ist, Prozesse zu schaffen, die langfristig Effizienz, Wirkung und Transparenz verbessern.

Die Rolle der digitalen Transformation

Gerade im Bereich Digitalisierung hat das WiföLAB Maßstäbe gesetzt. Neben KI-gestützten Beratungsprozessen wurden Tools entwickelt, mit denen Unternehmen schneller Zugang zu Fördermitteln erhalten. Ein Beispiel ist ein Prototyp, der Förderprogramme automatisiert vorschlägt – basierend auf Branche, Standort und Projektumfang.

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Auch in der Personalentwicklung spielt Digitalisierung eine Rolle: Interaktive Lernplattformen, Blended-Learning-Angebote und modulare Schulungseinheiten fördern die kontinuierliche Weiterbildung von Mitarbeitenden in der Wirtschaftsförderung.

Wirtschaftsförderung als strategische Aufgabe

Viele Kommunen betrachten Wirtschaftsförderung noch als reaktive Dienstleistung. Doch die Forschung des WiföLAB zeigt: Wirtschaftsförderung muss heute gestaltend agieren – als Brückenbauerin zwischen Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

„Was ist das WiföLAB der Hochschule Harz?“ – Diese Frage stellen sich viele Interessierte, denn die Einrichtung ist mittlerweile zu einer bundesweit vernetzten Denkfabrik avanciert. Sie begleitet zahlreiche Kommunen bei der Neuaufstellung ihrer Wirtschaftsförderung, publiziert regelmäßig Studien und richtet sich mit dem „Wirtschaftsförderungs-Monitor“ gezielt an Verwaltungsspitzen und politische Entscheidungsträger.

Was wurde bislang erreicht?

Mit dem Wirtschaftsförderungs-Monitor wurde 2024 eine deutschlandweite Panel-Befragung ins Leben gerufen. Der Vorteil: Die zweite Erhebung im Jahr 2025 ermöglicht erstmals belastbare Zeitvergleiche. Ziel ist es, Entwicklungen sichtbar zu machen und Handlungsempfehlungen abzuleiten – auf Basis echter Verwaltungsrealitäten.

Die Resonanz auf den Monitor ist groß: Mehr als 200 Wirtschaftsförderungen nahmen 2024 teil. Die Ergebnisse werden anonymisiert ausgewertet und fließen in Publikationen sowie Weiterbildungsformate ein.

Was bedeutet die Auszeichnung für die Region?

Die Preisverleihung hat nicht nur symbolischen Wert. Für die Hochschule Harz und die Region Harz bedeutet sie auch Sichtbarkeit im bundesweiten Diskurs um Verwaltungsreformen. Der Award unterstreicht, dass auch kleinere Hochschulstandorte mit praxisnaher Forschung und klarer Strategie bundesweit Akzente setzen können.

Die Präsentation der Auszeichnung in Zwickau ist dabei kein Zufall. Auch dort steht die Wirtschaftsförderung vor einem Wandel, und der Austausch mit dem Harzer Modell ist gewünscht. Gemeinsame Veranstaltungen, Workshops und Fachforen sind bereits in Planung. Damit entsteht ein Netzwerk, das über die Regionen hinaus Wirkung entfalten könnte.

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Wie groß ist die mediale Resonanz?

Eine berechtigte Frage lautet: „Gibt es Medienberichte oder Social-Media-Posts über den Award?“ Die Antwort fällt ernüchternd aus. Abgesehen von einem Beitrag im Lokalradio Brocken sind derzeit keine größeren Medienberichte oder Social-Media-Aktivitäten rund um die Verleihung zu finden.

Das wirft Fragen nach der Öffentlichkeitsarbeit auf – oder auch nach der allgemeinen Sichtbarkeit von Verwaltungsthemen in der medialen Berichterstattung. Experten sehen hier Nachholbedarf, denn gerade erfolgreiche Verwaltungsreformen verdienen mehr Aufmerksamkeit.

Was bleibt?

Die Auszeichnung des WiföLAB mit dem Tiffany-Award ist mehr als ein Erfolg für zwei einzelne Personen. Sie ist ein Signal an Kommunen, Hochschulen und die Verwaltung insgesamt: Innovation beginnt oft im Kleinen – mit Engagement, Forschung und der Bereitschaft, bestehende Strukturen zu hinterfragen.

Die Hochschule Harz hat mit dem WiföLAB ein Modell geschaffen, das bundesweit Schule machen kann. Der nächste Schritt sollte sein, dieses Wissen breiter zu streuen – über Konferenzen, Medien und Schulungsangebote. Denn die Herausforderungen an die Wirtschaftsförderung bleiben komplex. Umso wichtiger sind gute Ideen, verlässliche Strukturen und mutige Vorbilder.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.