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Wernigerode – Die Türen des traditionsreichen Ratskellers sind seit Ende Mai geschlossen. Doch für das Betreiberpaar Cordula und Michael Przymusinski ist das kein Grund zur Resignation: Mit neuen Ideen, kulinarischem Ehrgeiz und musikalischer Begleitung wollen sie ein ganz neues Gastronomieerlebnis schaffen.
Ein Kapitel endet – doch das nächste beginnt mit einem Sieben-Gänge-Menü
Die unerwartete Schließung des Ratskellers im Herzen von Wernigerode sorgte im Mai 2025 für Aufsehen. Einst ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen, musste das traditionsreiche Restaurant seine Pforten aufgrund erheblicher Baumängel im historischen Rathaus schließen. Die Stadt ließ verlauten, dass die Sicherheitslage keine Alternative zuließ – insbesondere Brandschutz und Statik machten den Weiterbetrieb unmöglich.
„Wir machen das Beste daraus“, ließ Cordula Przymusinski bereits kurz nach der Schließung verlauten. Statt zu resignieren, setzt das Gastronomenpaar auf einen Neuanfang – und zwar mit einem ebenso ambitionierten wie außergewöhnlichen Konzept: Gourmetabende mit Sieben-Gänge-Menü und Livemusik, veranstaltet an wechselnden Orten in Wernigerode.
Ein Abend für alle Sinne: Kulinarik trifft Kultur
Das neue Format soll nicht nur durch hochwertige Speisen überzeugen, sondern ein ganzheitliches Erlebnis schaffen. Die Kombination aus gehobener Küche und musikalischer Begleitung zielt auf ein Publikum, das mehr als bloße Nahrungsaufnahme sucht – Erlebnisgastronomie im besten Sinne. „Die Gäste wollen mehr als gutes Essen – sie wollen Atmosphäre, Unterhaltung und das Gefühl, etwas Besonderes zu erleben“, so Michael Przymusinski über die Motivation hinter dem neuen Konzept.
Doch wie viel kostet ein Sieben-Gänge-Menü mit Livemusik in Wernigerode? Die Preise bewegen sich – je nach Veranstaltungsort und musikalischem Rahmen – zwischen 80 und 120 Euro pro Person. Darin enthalten sind alle sieben Gänge, oftmals ein Aperitif sowie der musikalische Auftritt eines lokalen Künstlers oder Ensembles. Eine Weinbegleitung kann zusätzlich gebucht werden. Solche Preise sind in der Erlebnisgastronomie keine Seltenheit und spiegeln den Anspruch an Qualität und Inszenierung wider.
Sieben Gänge – eine Reise durch die Region
Die Speisekonzepte greifen die kulinarische Vielfalt der Harzregion auf, ergänzt durch internationale Einflüsse. Frische Zutaten, kreative Zubereitung und ein stimmiger Spannungsbogen von Vorspeise bis Dessert stehen im Fokus. Ein Beispielmenü könnte wie folgt aussehen:
Gang | Beschreibung |
---|---|
1. Amuse-Gueule | Geräucherte Forelle mit Kräuterschaum |
2. Vorspeise | Carpaccio vom Harzer Rind mit Senfsaat |
3. Suppe | Kürbis-Ingwer-Cremesuppe mit Knusperbrot |
4. Zwischengang | Hausgemachte Bandnudeln mit Grillkäse, Tomaten und Rucola |
5. Hauptgang | Rosa gebratene Lammkeule mit Bohnen und Kartoffelgratin |
6. Käse | Regionale Käsevariation mit Fruchtkompott |
7. Dessert | Topfenschaum mit Beerenragout und Minze |
Natürlich stellt sich dabei auch die Frage: Wird das Menü vegetarische oder vegane Optionen enthalten? Ja, auf Wunsch der Gäste werden individuelle Alternativen angeboten. Bereits bei der Reservierung können besondere Essgewohnheiten oder Unverträglichkeiten angegeben werden. Die Küche ist darauf eingestellt, entsprechende Varianten mit gleicher Raffinesse zu servieren.
Musik als emotionale Bühne
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts ist die musikalische Begleitung. Während die Gäste zwischen den Gängen entspannen, sorgt Livemusik für Atmosphäre und Emotionen. Wer spielt die Livemusik beim Neustart? Noch sind keine konkreten Namen öffentlich, doch das Gastronomenpaar setzt auf regionale Künstler und kleine Ensembles. Die musikalische Bandbreite reicht von klassischer Begleitung über Jazz bis hin zu akustischer Popmusik – angepasst an Ort, Menü und Zielgruppe.
Musikalische Kulinarik ist im Harz kein Novum – ähnliche Veranstaltungen haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. Die Kombination aus Konzert und Menü trifft einen Nerv: Immer mehr Menschen suchen Erlebnisse, die mehrere Sinne ansprechen. Der geplante Neustart des Ehepaars Przymusinski setzt genau dort an.
Historie trifft auf Innovation: Rückblick auf den Ratskeller
Der Ratskeller in Wernigerode blickt auf eine lange Geschichte zurück. Direkt unter dem imposanten Rathaus gelegen, war er über Jahre hinweg ein Aushängeschild der regionalen Gastronomie. Mit bis zu 200 Sitzplätzen, massiven Holztischen und historischen Gewölben bot das Restaurant eine eindrucksvolle Kulisse für Familienfeiern, Geschäftsessen und Touristendinner. Der plötzliche Stillstand im Mai 2025 kam nicht nur für die Betreiber, sondern auch für Stammgäste und Mitarbeitende überraschend.
Ein besonderer Aspekt: Cordula Przymusinski ist nicht nur Gastgeberin, sondern auch Ausbilderin. Gemeinsam mit einem regionalen Fachkräfteprojekt bildet sie junge Menschen aus Vietnam zu Restaurantfachkräften aus. Der Neustart ist somit auch ein Signal an ihre Azubis – und ein Schritt zur beruflichen Sicherung.
Gastro im Wandel: Regionale Herausforderungen
Die Gastro-Szene im Harz ist im Umbruch. Während viele Traditionshäuser mit steigenden Kosten und Personalmangel kämpfen, wächst die Bedeutung innovativer Konzepte. Gerade in touristisch geprägten Städten wie Wernigerode sind neue Impulse gefragt. In den vergangenen Monaten mussten gleich mehrere Restaurants in der Umgebung schließen. Das „Ins kleine Paradies“ etwa beendete kürzlich seinen Betrieb – die Gründe reichen von Nachfolgeproblemen bis zu wirtschaftlichen Belastungen.
Vor diesem Hintergrund erscheint der Neustart des ehemaligen Ratskeller-Teams als zukunftsweisender Impuls. Auch die Frage Gibt es Erfahrungsberichte zu Gourmet-Abenden im historischen Ambiente? beantwortet sich in der Praxis: Bewertungen in Portalen wie Tripadvisor heben regelmäßig das besondere Ambiente hervor, weisen aber auch auf Serviceengpässe oder Preisfragen hin. Gerade diese Kritikpunkte will das neue Format aufgreifen und besser lösen – mit kleineren Gruppen, besserem Timing und durchdachter Dramaturgie des Abends.
Die häufigsten Fragen von Interessierten
- Muss ich für einen solchen Abend reservieren? – Ja, unbedingt. Aufgrund der limitierten Plätze und des personalintensiven Ablaufs ist eine Reservierung Voraussetzung.
- Wann startet das neue Menü-Konzept? – Ein genaues Startdatum steht noch aus. Aktuell läuft die Feinplanung; der erste Abend wird voraussichtlich im Spätsommer stattfinden.
Social Media als Gradmesser der Stimmung
Ein Blick in soziale Netzwerke wie Instagram zeigt: Bilder von Speisen, Tischarrangements und Musikern aus dem Ratskeller erleben auch Monate nach der Schließung weiterhin Interaktionen. Unter Hashtags wie #heimatküche oder #harzfoodie teilen Gäste ihre Erinnerungen – häufig mit positiven Kommentaren über Geschmack und Atmosphäre. Kritik äußerte sich in der Vergangenheit meist auf Plattformen wie Tripadvisor und betraf in erster Linie Preis-Leistungs-Verhältnisse oder den Service.
Die zurückhaltende, aber erwartungsvolle Resonanz lässt darauf schließen, dass das neue Format durchaus auf Interesse stößt – insbesondere wenn die Qualität stimmt und die Inszenierung überzeugt. In Foren und Kommentaren wünschen sich viele Nutzer gerade solche kombinierten Angebote aus Kultur und Küche.
Ein neues Kapitel für Genussfreunde in Wernigerode
Mit dem ambitionierten Neustart beweisen Cordula und Michael Przymusinski nicht nur Mut, sondern auch Gespür für die veränderten Erwartungen der Gäste. Statt auf feste Standorte setzen sie auf mobile Formate, kleinere Gruppen und individuelle Erlebnisse. Das geplante Sieben-Gänge-Menü mit Livemusik ist weit mehr als eine Reaktion auf die Schließung des Ratskellers – es ist eine Weiterentwicklung dessen, was moderne Gastronomie in touristischen Regionen leisten kann.
Die Verbindung aus regionalem Geschmack, kultureller Tiefe und persönlicher Gastgeberhaltung zeigt, wie man auch aus einer Krise neue Stärke ziehen kann. Gäste dürfen sich auf einen Abend freuen, der nicht nur den Magen, sondern auch das Herz füllt – und der Wernigerode ein neues kulinarisches Highlight beschert.